strom den Versuch, mit einer kaum greifbaren, hybriden Wirklichkeit unmittelbar in Kontakt zu treten und sie schließlich selbstständig und eigengesetzlich zu kompilieren und ordnend zu gestalten und sich selbst dabei zu beobachten, um in dieser Handlung eine authentische Spiegelung des Selbst zu entdecken.
Diese Selbstbeobachtung zeigt sich uns in Form von Fotografien, auf denen Ausschnitte vorangegangener Zustände der Gesamtinstallation zu sehen sind, die, wie alle anderen Elemente, anschließend in den Strom der Dinge eingegliedert worden sind.

So wie die vorgeblich ungeübten Hände eines Menschen im ungebrannten Lehm tatsächlich einem Nicht-Ich begegnen und ebenso plump wie beharrlich nach einer Form suchen, so können wir schließlich auch dieses sich selbst konstituierende Ich in der Form erahnen, mit der es versucht, all die betäubenden Massen von widersprüchlichen Bildern und Dingen zu einem Ganzen zu formen, das, wie der Fluß des Heraklit, niemals statisch, ideal und sich selbst gleich bleiben kann, sondern im fortwährenden reflektierten Ringen mit der Erlebnissphäre das eigentliche Spiegelbild des nach sich selbst forschenden Ichs  auf der Schwelle der digitalen Welt wiedergibt; eines Ichs, das sich niemals in einem Ideal, sondern nur im fortwährenden und autonomen Handeln manifestieren kann. 

© Dr. Thomas J. Piesbergen / VGWort, März 2022

Foto Christina Dieckmann
Präsentation
Vernissage
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