anmutenden
Formen „exe. nackt no more“ geschrieben, was uns fast
unmittelbar zu der von Byun-Chul Han angeprangerten
Durchleuchtung und Pornographisierung der digitalen Räume
und Identitäten bringt. Hier spricht zu uns die Weigerung
sich vollständig nackt und transparent zu machen, und sich
dadurch selbst zu einer Ressource zu degradieren. So kann man das ganze Ensemble der Ausstellung lesen als Postulat, dass tatsächliche Autonomie nur erlangt werden kann, wenn wir nicht Aspekte unseres Selbst aufgeben, um uns dadurch vermeintlich von Belastungen zu befreien, sondern dass wir nur imstande sind reflektiert, selbstbestimmt und eigengesetzlich zu handeln, wenn wir alle Aspekte unserer Existenz im Handeln manifest machen und erst dadurch unser Sein in vollem Umfang erfahren und in Erscheinung treten lassen können. Denn so und nur so können wir uns tatsächliche Autonomie erarbeiten. © Dr. Thomas Piesbergen / VG Wort, April 2022 |
Quellen Theodor W. Adorno: Erziehung zur Mündigkeit, Suhrkamp Taschenbuch 11, Frankfurt am Main 1971 Antonio Damasio: Der Spinoza-Effekt, List, Berlin, 2005 & Im Anfang war das Gefühl, Siedler, München, 2017 Karl-Martin Dietz: Die Entdeckung der Autonomie bei den Griechen, in: Forum Classicum 4/2013, Bamberg, 2013 David Gelernter: Gezeiten des Geistes - Die Vermessung unseres Bewußtseins, Ullstein, Berlin, 2016, Byung-Chul Han, Transparenzgesellschaft, Matthes & Seitz, Berlin, 2013 John Hands, Cosmo Sapiens, Albrecht Knaus Verlag, München, 2017 Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Meiner Verlag, Hamburg 1999 Harald Lesch: Die Digitale Diktatur, https://www.swr.de/wissen/tele-akademie/prof-242.html Adrian Lobe: Bildschirmfrei ist das neue Bio, Warum die Programmierer im Silicon Valley ihre Kinder computerfrei erziehen, St.Gallener Tageblatt, 2. 4. 2019 F. Nietzsche: Also sprach Zarathustra, Insel Verlag, München , 1976 Jean-Paul Sartre: Ist der Existentialismus ein Humanismus? Drei Essays, Ullstein, Frankfurt 1989 Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung, Bd.3, Diogenes, Zürich, 1977, Dr. Thomas J. Piesbergen studierte Vor- und Frühgeschichte, Ethnologie und Vorderasiatische Archäologie an der Universität Hamburg und der FU Berlin. Promotion 2006 über die kulturelle Signifikanz des architektonischen Raums. Seit 2007 arbeitet er als freier Autor, Dozent für literarisches Schreiben und Kunstvermittler. Seit 2017 ist er Dozent für Theorie und Grundlagen an der BTK / University of Applied Science Europe in Hamburg. Thomas Piesbergen wird vertreten durch die Literarische Agentur Kossack |
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