Symposium 2022:
autonom, autark, autistisch? |
16.09.2022 |
Das
Jahresprogramm des EINSTELLUNGSRAUM e.V. 2022 setzt
sich kritisch mit dem von der Industrie geplanten sog. autonom
fahrenden Automobil auseinander. Der Begriff der
Autonomie, der sich aus dem Verhalten der mythischen Figur
der Antigone entwickelte, so wie es der Dichter Sophokles
überliefert, ist unserer Ansicht nach durch das genannte
industrielle Vorhaben schwer geschädigt und entwertet
worden. „Antigone stellt ihr eigenes Gewissen über das Gesetz und glaubt, den Göttern mehr gehorchen zu müssen als den Menschen. Sie leitet die von den Göttern vorgeschriebenen Rituale ein (...)und bestattet ihren Bruder symbolisch. Jedoch der Versuch, ihn zu bestatten, soll mit dem Tod geahndet werden.(...)“ (Wikipedia) „Im Zentrum der Autonomie des Menschen steht [also] seine moralische Autonomie. Sie umfasst ein breites Bedeutungs-spektrum.(...) Die erste Bedeutungskomponente pointiert die Moralphilosophie Kants. Autonomie steht für die Selbstgesetz-lichkeit des Menschen, die seine Würde als Mensch und damit die Selbstzweckhaftigkeit seines Daseins im Raum moralischen Handelns schützt.(...) Handle nur nach der Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde. Andererseits gebietet ihm dasselbe moralische Handeln, jeden Menschen jederzeit als Selbstzweck zu achten: Handle so, dass du die Menschheit, sowohl in deiner Person sowie in der Person eines jeden anderen zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst. (I. Kant:Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, 1797) (...) Von „autonomen Maschinen“ zu reden setzt eine ausreichend präzise Bestimmung von Autonomie voraus. Mindestens wird man voraussetzen müssen, dass Maschinen nicht nur auf Befehle von außen und damit vorprogrammiert als Automaten reagieren, sondern selbständig eigene Verfahrensschritte planen und durchführen können.(Christaller + Wehner: Autonomie der Maschinen...Westdeutscher Verlag 2003) (...) Selbst bei optimistischer Betrachtung erfüllen auch KI-gestützte Roboter diesen Maßstab nicht“. (...) Auszüge aus Lob-Hüdepohl: Im Symposium am 16.09.2022 möchten wir o.a. Zusammenhang präzisieren, indem wir den der Autonomie verwandten Begriff der Autarkie aufrufen bzw. nach dem Leiden des Autismus fragen. Die Selbstversorgung der autark lebenden Gemeinschaft ist für eine Antigone kein Anliegen, der autistische Mensch hingegen kann solches Anliegen gar nicht wahrnehmen, denn das edle Ethos des griechischen autos/selbst verkrustet krankheitsbedingt zu einem engen Panzer. Möge die Zeit ausreichen, uns in diesen Themenkomplex hineinzudenken. Die Künstlerin Anne Meerpohl stellt derzeit bei uns aus und kann befragt werden. EINSTELLUNGSRAUM e.V. 2022 |
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Referent*innen: |
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Dr-Sonja-Schierbaum Dr. Anne Rojas Arndt-Prenzel Anne Meerpohl |
abtract Dr. Sonja
Schierbaum abstract Arndt Prenzel |
Verdichtung des Jahresprogramm Autonom?
des EINSTELLUNGSRAUM e.V. 2022 |
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16.September 2022 ab 18:00Uhr bis etwa 21:00Uhr Moderation: Dr.habil. Angela Breidbach Pause nach dem 2.Vortrag. Getränke sind vorhanden, sonst Selbstversorgung. |
EINSTELLUNGSRAUM e.V. FUER KUNST IM STRASSENVERKEHR Vermittlung von Projekten zwischen Autofahrern und Fussgängern Wandsbeker Chaussee 11 22089 Hamburg info@einstellungsraum.de TelFax: 040 - 251 41 68 Bus 25 16 U1 - Wartenau |
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von der Behörde für Kultur und Medien der Freien und
Hansestadt Hamburg und Bezirk Wandsbek
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