Doch Mathias Will filtert noch eine ganz andere Funktion des motorisierten Vehikels heraus: nämlich seine vielfältige Bedeutung im Film. Vier zentrale Aspekte machten hier das Rennen und schafften es auf die schwarzen Säulen, die diesen Raum markieren. Anhand verschiedener Filmszenen und -dialoge wird uns vorgeführt, dass das Auto von der Regie immer dann gezielt instrumentalisiert wird, wenn der Plot eine andere Richtung nehmen soll, z.B.:

 Ist die Situation total vertrackt, und es scheint keinen Ausweg aus den festgefahrenen Beziehungen zu geben - da wird ein Auto als Präsent überreicht, und alles rollt wieder.

Oder: Alles geht seinen Gang, die Charaktere rauschen entspannt über die Autobahn - dann plötzlich der totale Stillstand: ein Stau. Der Supergau quasi, der Horror eines jeden Autofahrers. Nicht nur, dass der Fahrer aufgehalten wird und sein Gemüt sich derb erhitzt, sondern plötzlich ist er mit unerwünschten Personen und Situationen konfrontiert, denen er nicht entkommen kann - und das ausgerechnet an dem Ort, der sonst die größtmögliche Mobilität charakterisiert. Chaos ist Programm.

 

Oder wiederum, wenn die Handlung nach Spannung verlangt: Dann wird das Auto zur Waffe oder aber als Flucht- oder Verfolgungshelfer eingesetzt.

 

In diesem Raum finden Sie heute sehr unterschiedliche, und dennoch miteinander verwobene Facetten des mobilen Menschen in Interaktion mit seiner Umwelt - von denen Sie sich nun überraschen und inspirieren lassen können. Zu diesem Zweck ziehe ich mich nun zurück, bedanke mich recht herzlich für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen einen schönen Abend!





Birgit Helms
Susannenstraße 23
D-20357 Hamburg
0173-614 21 65
10.11.2005


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