Der Weg |
Statement zur Schlusspräsenation des Projektes
EINSTELLUNGSRAUM e.V. 2001 - 2022 von Elke Suhr. Sehr
geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder des
Vorstandes und des Vereins EINSTELLUNGSRAUMe.V., liebe
Gäste.
In modernen Computeralgebrasystemen
werden Resultanten bzw. deren mehrdimensionale
Analoga benutzt, um aus einer vorher bestimmten Gröbner-Basis
auf die Lösungen (bzw. deren
Approximationen/Näherungen) eines Gleichungssystems zu
schließen. https://de.wikipedia.org/wiki/ResultanteWie in der Einladung angekündigt möchte ich zum Ende des 21-jährigen Projektes EINSTELLUNGSRAUM hier kurz vorstellen, womit es angefangen hat, worum es ging und was u.a. dadurch herausgekommen ist. Der EINSTELLUNGSRAUM e.V. zur Vermittlung von Projekten zwischen Autofahrern und Fußgängern (anfangs ohne Gendervariation) soll jetzt nicht in Gänze resümiert werden. Das wäre unmöglich. Ich
möchte mich vielmehr auf die Vorstellung des
vorbereitenden Mappenprojektes EINSTELLUNGSRAUM aus
den Jahren 1995-1997 beschränken und dann auf das
Denkmuster Norton und Otto eingehen, das ich schon
2001 entworfen hatte, das sich in den letzten Jahren
aber erst verdichtet hat, sodass es im Laufe der 21
Jahre als Denkmuster für den EINSTELLUNGSRAUM immer
bedeutsamer wurde.
In den an der Wand gezeigten Arbeiten sind Wege sichtbar. Einen Weg zu finden, der sich weder für noch gegen das Auto mit den jeweils bekannten Argumentationen richtet, war mir von Anfang an grundsätzlich wesentlich. In meiner eigenen Schulzeit hatten sich mir im Matheunterricht die Zeichnungen von Vektor-grafiken eingeprägt, also Zeichnung, die zwischen mindestens zwei Vektoren die Resultante errechnen. |
Gemeint
sind ideale Lösungen/gleichsam Wege zwischen
divergierenden Richtungen.
______________Noch im Jahre 1964, dem 100-jährigen Jubiläum der Veröffentlichung des 4-Taktmotores von N.A. Otto, lobte Professor Theodor Heuß die Meisterleistung der Ingenieurskunst, die Leistung das Element Feuer gebändigt und dessen Kraft in den Dienst der menschlichen Produktivität gestellt zu haben. Von übermäßiger Automobilisierung war noch keine Rede, ebensowenig von einer Zerstörung homogener urbaner Lebensräume oder den katastrophalen Folgen der Umweltzerstörung, die den Verbrennungsmotor heute eher als Fluch den als Segen erscheinen lassen. Ich startete 2001 ganz persönlich also mit dem Vorhaben, mit Hilfe des künstlerischen Blicks gleichsam die Resultante divergierender Deutungsmuster im Bereich der Mobilität als Mittelweg zwischen dem pro und contra der Autodebatte zu finden. Nach
diesem Vorwort nun einige
Anmerkungen zum Begriff des WEGes, bevor ich einige
der hier ausgestellten Mappen paraphrasieren werde.
Der Weg, die Wahrheit und das Leben werden im Neuen Testament in einem Zusammenhang genannt. Jesus Christus verwendet diese drei Begriffe, um sich damit zu identifizieren. Der Weg, der Lebensweg, ...wie leben wir ihn wahrhaftig? In der hier vorliegenden Mappenserie sind Straßen für Automobile zu erkennen, bzw. nur für die Fotokamera sichtbare Lichtspuren oder Gefäße, die Nervenimpulse bzw. Blut durch lebendige Köper transportieren. Meine Eingandsfrage an diese Arbeit war: Könnte es sein, dass der Mensch nach dem Prinzip der Selbstähnlichkeit - ein Begriff der Mathematik von Mandelbrot aus 1975 -, wovon zum Ende des vorigen Jahrtausends viel gesprochen wurde -, dass sich also der Mensch die verzweigten Wegenetze im Außen geschaffen hat, weil sein Körper solche Netze als Grundlage von Leben und Bewusstsein in sich vereint, könnte es sein. dass nach dem Prinzip der Selbstähnlichkeit Wegenetze sich von selbst aus der menschlichen Tätigkeit ergeben, sozusagen herausfließen, weil der Mensch selbst aus Wegenetzen besteht? Wahrhaftigkeit als Selbstreproduktion körperlicher Gegebenheiten? Hat
das seelische Wesen Mensch auch etwas mit Wegenetzen
zu tun, mit Spuren asphaltiert oder nicht?
Gnothi Seauton / Erkenne dich selbst / Erkenne, was du bist. stand etwa 400 Jahre v. Chr. an einer der Säulen in der Vorhalle des Apollontempel in Delphi. Als
Urheber der Aufforderung zu menschlicher
Selbsterkenntnis galt in der Antike der Gott
strittig war aber, welcher Mensch den Spruch zuerst
geäußert hat. (wikipedia)
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