Schriften
o On Being Free - University of Notre Dame, November 1977; ISBN 0268014922
o Die Freiheit leben. - Arbor Verlag, Freiamt, 2005; ISBN 3-936855-03-X
o Neue Arbeit, Neue Kultur. - Arbor Verlag, Freiamt, Mai 2004; ISBN 3-924195-96-X
o Menschen, Märkte, Lebenswelten - Differenzierung und Integration in den Systemen der
Wohnungslosenhilfe - VSH Verlag Soziale Hilfe GmbH; ISBN 3923074654
o Literatur von und über Frithjof Bergmann im Katalog der DDB
o Tage der Utopie, Neue Arbeit, neue Kultur, Frithjof Bergmann: Film mit Bergmann via Web

Bergmann wird im Frühjahr 2006 an der VHS Kiel einen Workshop geben.
Aktuell berät er unter anderem die Regierung in Südafrika.



FRAGEN (Auszug)
Welches Interesse sollten Regierungen daran haben, eine "zweite Ökonomie" zu fördern?
o Sie sehen, dass die Kluft zwischen Armen und Reichen nicht weiter anwachsen darf, wenn sie (als Regierung) überleben wollen und alle anderen "Alternativen" (Auflagen des IWF oder der Weltbank) führen eben nur zur Vertiefung der Kluft.
o Es hilft den Menschen unmittelbar; es ist quasi eine Hilfe zur Selbsthilfe.
o Auch Regierungen führender Industrieländer werden Projekte der "zweiten Ökonomie" fördern, weil damit eine der Ursachen von Terrorismus entschärft wird, die soziale Kluft zwischen den reichen Industrieländern und den sogenannten Entwicklungsländern.
Wo kommt das Geld für die Förderung der "zweiten Ökonomie" her? Das muss ja aus der
anderen ("ersten") Ökonomie kommen, die "zweite Ökonomie" ist nicht unabhängig.

o Es ist gar nicht die Absicht, die zwei Ökonomien zu trennen, sondern es ist die Absicht, "die zweite Ökonomie" langsam, Schritt für Schritt aber konsequent zu entwickeln - anfangs sicher auch mit Geld der "ersten Ökonomie". Damit wird erreicht, dass die diktatorische Übermacht der Konzerne verschwindet.
Die Lohnstückkosten solcherart individuell hergestellter Dinge sind nie konkurrenzfähig.
o Das ist wohl wahr. Allein - es entsteht eine neue Art von Produkten. Schon der Begriff der Lohnstückkosten ist hier nicht anwendbar, weil niemand bei der Herstellung eines solchen Gegenstandes Lohn bezahlt oder erhält. Auch die Konkurrenzfähigkeit ist als Kriterium nicht anwendbar, denn der hergestellte Gegenstand soll überhaupt nicht verkauft werden - aus welchem Grund soll er denn wem gegenüber auf welchem Markt konkurrieren? Wenn der Hersteller und Nutzer mit dem Ergebnis seiner Arbeit zufrieden ist, ist das Ziel umfassend und vollständig erreicht.

Ein Fabrikator braucht Ressourcen, wo sollen die herkommen?
o Diese Frage wird eine reale Begrenzung der Möglichkeiten sein. Es ist aber zuförderst ein technologisches Problem, denn ein Fabrikator kann z. B. gut mit Abfallstoffen, im Sinne eines Recyclings arbeiten. Hier muss weiter gearbeitet werden und wird es aktuell auch. Eine Grenze im Sinne des Energieverbrauchs wird aber aus heutiger Sicht prinzipiell bleiben, wenngleich alle Prozesse wesentlich energieeffizienter ablaufen, weil dezentral und nicht zentral mit großen Verlusten behaftet produziert wird.

Eine "zweite Ökonomie" lässt sich nur in "Inseln" realisieren.
o Dort wird wahrscheinlich wirklich der Anfang sein: Die "zweite Ökonomie" entsteht vorzugsweise dort, wo "die erste Ökonomie" sich zurückgezogen hat, weil sie dort nichts mehr verdienen kann. Was bleibt den Menschen in solch einer Region? - Wohl wirklich nur der Versuch, zunehmend ohne "erste Ökonomie" auszukommen, indem "die zweite Ökonomie" praktiziert wird.
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