menschlichen Körper, seinen Dimensionen und Bewegungsmustern hervorgegangen sind und die ohne ihn bedeutungslos wären.
Wir sehen vor uns Systeme, in denen wir, entsprechend unserer evolutionären Adaption des Parietallappens, instinktiv nach einem ergonomischen Zugriff suchen, damit wir sie in unser Körperschema integrieren können, um in einem synergetischen Prozess unseren Wirkungsgrad, unsere Interaktion mit der Welt und in diesem erweiterten Handeln schließlich auch unser Selbst, unsere Subjektivität zu erweitern. Dadurch untergraben die gewohnte Vorstellung einer kartesischen Grenze zwischen Selbst und Welt, zwischen Geist und Körper.

Es wäre zu viel verlangt, von der künstlerischen Position Sophia Latyshevas Antworten zu erwarten. Aber das, was sie in jedem Fall leistet ist, um bei der Begrifflichkeit von Karl Jaspers zu bleiben, das unbefragte Rätsel unseres bewussten Daseins, die Grenze zwischen Subjekt und Objekt, schließlich doch zu befragen.



© Dr. Thomas Piesbergen / VG Wort, Oktober 2022
(1) Karl Jaspers: Einführung in die Philosophie. R. Piper, München 1953 / 1986, S. 24 f.
(2)  Antonio Damasio: Im Anfang war das Gefühl, Siedler, München, 2017, S.173
(3)  Oliver Sacks: Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte, Rowohlt Verlag, Hamburg, 2003
(4)  Niels Birbaumer & Robert F. Schmidt: Biologische Psychologie, Springer, Berlin, 2010
(5)  Dirk Husemann: Wie die Hand das Hirn formte, Bild der Wissenschaft 7, 2019
(6)  Miriam Haidle: How to think tools? A comparison of cognitive aspects in tool behavior of animals and during human evolution, Universität Heidelberg, Print-on-Demand, 2006
 





Foto:
              Elke Suhr

Sophia Latysheva: o.T., 2022, mixed media. Foto: Elke Suhr
Die  9. Ausstellung im Jahresprogramm Autonom? des EINSTELLUNGSRAUM e.V. 2022
Präsentation
Vernissage
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