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EINSTELLUNGSRAUM e.V.
KUNST IM STRASSENVERKEHR
Verein zur Vermittlung von Projekten
zwischen Autofahrern u. Fußgängern
www.einstellungsraum.de

Hamburg, Juni 2018


Der EINSTELLUNGSRAUM e.V. ist eine Initiative von Künstlerinnen und Künstlern, die es sich zum Ziel gesetzt haben, eine interessierte Öffentlichkeit über die Kunst und Kultur der Gegenwart zu informieren. Im Besonderen widmet sich der Verein dem Thema der Automobilität und sucht deren Phänomene mit den Methoden der Kunst zu ergründen.
2004 war der Viertaktmotor in der Version seines Erfinders Nikolaus August Otto das Jahresthema. Das Jahresprojekt 2005 thematisierte den Begriff des Paradieses in Relation zum Automobil, 2006 das STEUERN UND LENKEN in Relation zu persönlichen und sachlichen Ressourcen im morphogenetischen Feld, 2007 ging es um den SCHEIN, 2008 um das BREMSEN, 2009 Shared Space, 2010 HYBRID, 2011 Autos fahren keine Treppen, 2012 schalten&walten, 2013 SCHNEISEN, 2014 Park&Ride, 2015 Wo Geräusch auf der Gassen ist da gehe fürbaß (M.Claudius, 1799), 2016: SPEICHERN, AKKUMULIEREN..., 2017 DREHMOMENT, 2018 [Keine] Wendemöglichkeit.
Der EINSTELLUNGSRAUM e.V. möchte 2019 seine Arbeit fortsetzen, indem er wieder alle Ausstellungen und Aktionen unter ein Thema stellt.
Es sind mehrere Ausstellungen geplant, ergänzt durch eine Theorie-Tagung bzw. Performances


Konzept 2019: Regeln regeln. Regeln regeln!
In der Regel, also üblicherweise, bremst das Auto vor einer roten Ampel. „Üblicherweise“ ist die Weise, die die Straßenverkehrsordung als zu befolgende Regel vorgibt. Wer ein Auto führt, hat so lange geübt, bis er deren Regelung kennt und ein Auto durch Rot- bzw. Grünphasen führen darf. Die Regeln der StvO. kommen Geboten gleich und lassen keine Ausnahme zu.
In Gesellschaftsspielen wie „Mensch ärgere dich nicht“, entscheidet das Würfeln, wo die Spielfigur steht oder zum Ziel bewegt werden kann. Gestattet sich der Spieler eine Ausnahme von dieser Regel, ist er ein Spielverderber und verliert damit zwar nicht seinen Führerschein, aber die Achtung seiner Mitspieler.
Ausnahmen sind nicht immer die Bestätigung der alten Regel, sie können auch die Vorboten einer neuen Regel sein formulierte Marie von Ebener-Eschenbach in einem Aphorismus zu Beginn des 20 Jhdts.

Soziale Regeln [andererseits] sind emergent, d.h. sie werden von Gruppen selbst  hervorgebracht und sind nicht schon anfangs vorhanden. Damit wird auf den Punkt gebracht, was bereits ein gewisser Standard des Verhaltens ist. Gruppen organisieren sich also selbst und fassen diese Organisation später in Regeln. Dadurch entstehen aber geschlossene Systeme, die wiederum Entropie, d.h. eine Differenz zwischen Makro- und Mikrostruktur hervorbringen, die schließlich eine Neuordnung erfordert. (Thomas J. Piesbergen, 2018)
Welcher Raum, welches Feld ist so offen, dass dort Regelverletzungen Interesse wecken und nicht Abwehr oder Streit durch gestörte Gewohnheiten hervorrufen? Vor dem ersten Weltkrieg wehrten sich (...)vor allem im stark frequentierten Münchner Umland die Bewohner immer wieder, teilweise auch gewaltsam, gegen durchfahrende Wagen. *

* https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Stra%C3%9Fen_und_Stra%C3%9Fenverkehr_%2819./20._Jahrhundert%29
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