Alles
im Fluss? Eine Reflektion |
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vereinen
sich zu einem Höheren, der Riss durch den
Menschen und durch die ganze Kultur ist
geheilt. Damit sei das Ideal des Spieltriebs
aufgestellt. Der Begriff des "Spieltriebs"
selbst ist ein inspirierter.
Spiel und Arbeit Um diese neuen Begriffe von Spiel und Arbeit tragfähig zu machen, bedarf es einer Voraussetzung, die für das Spielen leicht, für das Leben aber schwer zu erbringen ist. Spiel kann nur stattfinden, wenn alle Mitspieler freiwillig spielen. Niemand kann zum Spielen genötigt werden. Erzwungenes Spiel ist kein Spiel. Und wie ist es mit meinem Leben? Ist es freiwillig? Beruht es auf meinem eigenen Entschluss? Oder ist in den Schicksalsgang wenigstens ein Anteil eigener Entschluss eingewoben? Wie soll ich Einblick erlangen in den Abgrund, den diese Frage öffnet? Moderne Philosophie und traditionelle Religion liefern hier nur Hypothesen. Doch nicht auf Einblick kommt es hier an. Sondern auf Entschlusskraft. Ich bestimme selbst, ob ich freiwillig lebe oder durch blinde Mächte in die Existenz geworfen bin. Ich lasse mir zu dieser Frage nichts von außen sagen. Wenn ich mich zu dieser Selbstbestimmung entschließe, geht mir sogleich das Verständnis für die höhere Art von Arbeit, für die "Arbeit der zweiten Art", auf. Ich entdecke, dass in meinem Arbeiten zum Ausdruck kommt, was der "reine idealische Mensch in mir" (Brief 4) will. Und wenn ich das nicht entdecke, bemühe ich mich, auf die äußeren und inneren Bedingungen meines Arbeitens so einzuwirken, dass eine solche Kohärenz zustandekommen kann. Darauf hat Beuys schon mit seinem mitleidig-kläglichen Bild vom Kartoffelschälen gewiesen......... |
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Dokufotos |
Friedrich
Schiller (1759Ð1805), Ölgemälde von Ludovike Simanowiz
1793/94 (aus Wikimedia) |
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