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ausgesetzt war, hat
schließlich die Entwicklung ausgelöst, deren
vorläufiges Ergebnis wir hier sehen. Wie das Gespräch
erkennbar machte, das ich zur Eröffnung der
Ausstellung mit der Künstlerin führte, wird diese
Erfahrung heute nüchtern eingestuft, denn die
physische Aktion des Bildhauens, die eine geduldige
tagelange Herausarbeitung einer Form ist, sieht sie
als einen psycho-physischen Prozess der "Klärung" und
des "Einverleibens". Er bezieht den Körper in die
künstlerische Arbeit mit ein, was schon in Zeiten der
Konzeptkunst ein entscheidender Impuls für die
Hinwendung zur Performance war und dafür sorgte, "die
physischen Anteile der Kunstproduktion von dem Stigma
der Handwerklichkeit" zu befreien.6
Hier gilt der Plan und die Intuition als die
Voraussetzung dafür, eine Form zu erkennen und ihre
Ausarbeitung zu planen, ehe die differenzierte
physische Arbeit an dem Block einsetzt, um diese Form
oder Vision in ein Bildwerk umzusetzen.
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Zum Thema Bildhauerei als
Aktionskunst, die den Prozess gegenüber dem Ergebnis
favorisiert, gab die Künstlerin während der Eröffnung
der Ausstellung eine Hör- und Sehprobe, als sie im
Kellerraum des EINSTELLUNGSRAUM eine Kugel oder - wenn
man so will - die Grundform eines Kopfes aus einem
Quader schlug. Das Klopfen, das beharrliche Abarbeiten
eines Pensums ist wahrscheinlich die Tugend, die wir
angesichts der Fertigprodukte, die uns in allen
Lebenslagen angeboten bekommen, neu lernen müssen. Wir
müssen die Horizontale der Zweckmäßgkeit verlassen, um
den Bewegungen in der Vertikale mehr Raum zu geben;
denn es sind ja oft diejenigen, die aufsteigen und
stürzen während sie etwas Neues hervorbringen.
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| 6
J. L. Schröder: Identität / Überschreitung Verwandlung,
Münster 1990, S. 112 |
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| Die 02. Ausstellung im
Jahresprojekt Autos fahren keine
Treppen des EINSTELLUNGSRAUM e.V. |
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