zum Material in der Kunst nicht nur feste Stoffe, sondern alles, was dem Künstler durch Kopf- oder Handarbeit zur Weiterverarbeitung dient, zählen.  Das Material hat sich aus seiner inferioren Bedeutung emanzipiert und ist selbst in den Vordergrund gerückt.
Der Begriff ,Stoffwechsel' als Bezeichnung für die im Organismus stattfindenden chemischen Umwandlungsprozesse taucht in dieser Form erst an der Wende zum 19.  Jahrhundert auf, davor wurden seit dem 17.  Jahrhundert Begriffe wie Ferment und Gärung verwendet und zwar zuerst im Bereich der Physiologie und der Medizin als Bezeichnung für den Verdauungsvorgang. 4

Durch die unterschiedlichen flexiblen, veränderbaren, mobilen Stoffe sind neue Bedingungen in der Kunst entstanden.  Es geht nun vielmehr um Prozesse, Austausch, Verwandlung, Umwandlung, Veränderung, Bewegung, Übertragung.  Stoffwechsel kann in Aktionen, im Denken, in formalen, räumlichen, zeitlichen Veränderungen vollzogen werden.  Uwe Ochsler hat uns mit dieser interaktiven prozessualen Arbeit ein anschauliches Beispiel für den Stoffwechsel in der Kunst geliefert, das nun durch die folgenden Beiträge aus unterschiedlichen Bereichen und die anschließende Diskussion verdichtet werden soll.






4 Ritter Joachim und Gründer, Karlfried (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Philosople Bd. 10, Darmstadt
1998, Stichwort,: Stoffwechsel, Sp. 190 ff.




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