EINSTELLUNGSRAUM e.V. fŸr Kunst im
Stra§enverkehr, Wandsbeker Chaussee 11, 22089 Hamburg
http://www.einstellungsraum.de
Hamburg, 18.07.2005Der EINSTELLUNGSRAUM
e.V. ist eine Initiative von KŸnstlerinnen und KŸnstlern, die es sich
zum Ziel gesetzt haben, eine interessierte …ffentlichkeit Ÿber die
Kunst und Kultur der Gegenwart zu informieren. Im Besonderen widmet
sich der Verein dem Thema der AutomobilitŠt und sucht deren PhŠnomene
zu ergrŸnden.
2004 war der
Viertaktmotor in der Version seines Erfinders Nikolaus August Otto das
Jahresthema.
2005 thematisierten wir den Begriff des Paradieses in Relation zum Automobil. Der EINSTELLUNGSRAUM e.V. mšchte 2006 seine Arbeit fortsetzen, indem er wieder alle Ausstellungen und Aktionen unter ein Thema stellt. Projekt
2006: Lenken und Steuern
eines Wagens in
Relation zu, bzw. im Koordinatenkreuz von persšnlichen und sachlichen
Ressourcen im morphogenetischen Feld
Es geht in dem diesjŠhrigen
Jahreskonzept um den šffentliches Leben charakterisierenden Drive.
Das Auto, der Wagen, als Symptom dieser Energieabfuhr, wird vorgestellt im Spannungsfeld von archaischer Triebstruktur und persšnlichem Bewu§thaben* des Einzeln-Seins seines Fahrers. Die antiken Zwillinge, die
RossebŠndiger Castor und Pollux, geschrumpft zum siegreichen
Wagenlenker bis in unsere Tage von Formel 1- M. Schumacher und
Stargate-DŸsen-Lenker lassen vermuten, dass es etwas zu betrachten gibt
jenseits von SparplŠnen und Wachstumskurven.
Zyklisches Denken von Initiation und Wandlung fŸhrte zu "StoppellŠufen" oder "SchŠferinnenlŠufen" der MŠdchen auf abgeernteten Feldern in der vorolympischen Antike. Im šffentlichen Raum der Stra§e heute ist das Tempo der Maschinen ganz unpersšnlich entsprechend dem Verkehrsaufkommen geregelt. Der Blick des Fahrers/ der Fahrerin auf den nŠchsten Stra§enabschnitt lЧt die Angst vor cyklischem Verschwinden verdrŠngen. Wie Zeitungsmeldungen mitteilen, brechen archaische Muster jedoch immer wieder durch und lassen fragen, wer oder was da lenkt oder steuert. Ausgehend von Definitionen des Herkunftswšrterbuches thematisieren wir also 2006 das Lenken, das die kšrperliche FlexibilitŠt der Person um die eigene Achse tarierend auf die Ausrichtung der Bewegung ihres Potentials ŸbertrŠgt, - im Gegensatz zum Steuern, das mit der starren StŸtze einer langen Stange den Stoff teilt, an dessen Schnitt der Bewegungswille vom Ort zum Raum sich generiert. Siehe: Lenken : Das seit mhdt. Zeit bezeugte Verb ist abgeleitet von dem unter Gelenk behandelten Substantiv, mhdt. Lanke ahdt. [h]lanka "HŸfte, Lende", (eigentlich "Biegung"). mhdt. Lenken, dem aengl.hlenkan "winden,flechten" entspricht, bedeutet zunŠchst "[um]biegen", woraus sich die heute Ÿblichen Bedeutungen "eine bstimmte Richtung geben; leiten, fŸhren" entwickelten. Abl. Lenkstange 20.Jhdt. DUDEN, das Herkunftswšrterbuch Bd. 7, 2. Auflg, 1989 Steuern: "[ein Schiff] lenken",( mhdt. stiuren und ahdt.: stiur[r]en, mnd.stŸren "stŸtzen; lenken, abwehren".... das Verb ist im Dt. von 'steuern', "ausstatten, Abgaben zahlen"...nicht geschieden. Das Verb ist eine Ableitung von "Steuer", .......Die ursprŸngl. Bedeutung dieses Substantives ist StŸtze / Pfahl und gehšrt zur Sippe stauen. Aus einer langen Stange, mit der ein Schiff im flachen Wasser fortgesto§en und gelenkt werden kann, hat sich zunŠchst ein langes Ruder an der rechten hinteren Schiffsseite und schlie§lich die heutige Form des Steuers am Schiffsheck entwickelt. DUDEN, das Herkunftswšrterbuch Bd. 7, 2. Auflg, 1989 _______________________________________________ * Hermann Schmitz: Der unerschšpfliche Gegenstand, Bonn 1990 FŸr den Vorstand: Elke Suhr, Juli 2005 |
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