Monika Schröder: Rauschen | Installation                     
12.08. - 04.09.2020

Foto Archiv Schroeder
Monika Schröder: Flyer 2020. Foto: Claus Sautter mehr...
Pressetext
RAUSCHEN
In der Ausstellung „rauschen“ werden transparent wirkende, durchlässige Gebilde aus Maschendraht und Gipsbinden gezeigt, teilweise ergänzt durch Latex- oder Bienenwachs-Membranen. Die Objekte sind keine Abbilder realer Lebewesen und haben doch eine kreatürliche Präsenz.
Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf den vorbeirauschenden Verkehr der Wandsbeker Chaussee, bei dem Benzin (Sprit), gewonnen aus dem Blut der Erde, durch Verbrennen in schädliches Kohlendioxyd verwandelt wird. Ebenso geht es aber auch um das Rauschen von Blut in unseren Adern, Ausdruck der Lebendigkeit, oder das Rauschen des Windes in Baumwipfeln.
Die gezeigten Objekte sind durchlässig und offen, gleichzeitig haben sie „Fühler“, wie um mit der Außenwelt vorsichtig Kontakt aufnehmen
zu können. Damit erinnern sie an die „Tentakulären“ bei Donna Haraway1 , die alles befühlen und sich mit allem verbinden wollen. Sie wirken fragil und verletzlich. Die Objekte heißen  „Rotation“, eine Irritation, die die Deutungsoffenheit betont und im Kopf des Betrachters eine Bewegung entstehen lässt. Die Schwingungen der „Fühler“ werden nun zur Fortbewegungsmöglichkeit, die ein leises Rauschen erzeugen könnte.
Was ist der Spirit unserer Zeit? Werden wir es schaffen, uns anderen Lebensformen bzw. der Erde selbst mit Empathie zuzuwenden und unser Handeln danach ausrichten?

Monika Schröder, 2020
www.mogischroe.de/

1 Donna J. Haraway: Unruhig bleiben. Die Verwandtschaft der Arten im Chthuluzän
Aus dem Englischen von Karin Harrasser.
Frankfurt am Main, Campus Verlag, 2018

CV
Monika Schröder  *1960, studierte an der HfBK Hamburg. Sie interessiert sich für den Körper als Resonanzraum, an dem auch soziokulturelle Bedingungen ablesbar werden. Ihre Objekte sind Abstraktionen von subjektiven Erfahrungszuständen und Bewusstseinsinhalten. Den zweiten Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet die Organisation und Begleitung von Gruppenprojekten. So konzipierte und entwickelte sie von 2002 - 2015 zusammen mit A.S. Mattes das Projekt  Agentur für permanente Kunst im Alltag (Hamburg), das künstlerische Kommunikations- bzw. Reaktionsmodelle im Alltag realisierte www.permanente-kunst-im-alltag.de. 2011 erfolgte in diesem Rahmen Konzept und Organisation von Zwickau Calling, in Zusammenarbeit mit "Freunde Aktueller Kunst Zwickau" www.zwickau-calling.de 2012 -2017 realisierte sie mit A.S. Mattes die Ausstellungs- und Veranstaltungsplattform „POSITION. Forum/Ausstellung“ des BBK in Hamburg. Einzel- und Gruppenausstellungen, z.B. 2019 in der Galerie des Pater Noster Verlags, Hamburg (G), 2018 in der Frappant Galerie, Hamburg (E).
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Der 06.Beitrag zum Jahresprogramm SPRIT  und SPIRIT des EINSTELLUNGSRAUM e.V. 2020
Einführung: Dr. Thomas J. Piesbergen
Vernissage
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