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Die „Himmelstreppe“,
über die die Engel zu Jakob hernieder und wieder nach
oben stiegen, hat viele Stufen (Gen.28,10) und führt
zu subtilen Einsichten. Jakob, der Sohn Isaaks, ist
diese Treppe nicht selber hinaufgestiegen. Die Treppe
kam gleichsam zu ihm. Sie ist ihm während einer
Lebenskrise im Traum - also im Ruhezustand -,
erschienen.
Seit der Zeit der Industrialisierung hat der Flugkolbenmotor und in Folge der Ottomotor die Menschen auf den Gewinn an Höhe in der dreidimensionalen Materie fokussiert. Der sogenannte atmosphärische Flugkolbenmotor von Nikolaus August Otto, die Vorform des modernen Ottomotors, lässt den Kolben im Zylinder nach jeder Explosion des Gasgemisches immer wieder nach unten fallen, worauf er durch das Zusammenwirken von Vakuum und erneuter Explosion sogleich wieder entlang einer Zahnstange rasselnd nach oben geschleudert wird. Der Kolben bleibt dabei unbewusstes Werkzeug. Der uralte Prozess des „Stirb und werde“ im menschlichen Erkenntnisprozess wird mechanisiert. Solange die seelenlose Maschine nicht verschlissen ist, erzeugt sie die Illusion eines ewig unerschöpflichen Energiepontentials. Interessnterweise gibt es eine alte alchemistische Zeichnung von Thomans Norton, die in der Struktur diesem ersten Flugkolbenmotor sehr ähnlich ist. Die Gegenüberstellung der Struktur des ersten Motors und dieser Zeichnung hat zur Gründung des EINSTELLUNGSRAUM geführt. In 2011 besteht der EINSTELLUNGSRAUM 10 Jahre. Wir möchten zum Jubiläum sozusagen auf diesen Ansatz zurückkommen, da wir meinen, dass es zu dieser Divergenz noch einiges zu bemerken gibt. Es geht uns um Zeichen für eine - immer wieder neu zu verhandelnde - Balance zwischen vertikaler Entfaltung (üben, Askese) und vorwärtsdrängen-der Mobilität auf der Schnittstelle, wo sich horizontale und vertikale Richtung entscheiden. Was muss da zusammenkommen, damit nicht die eine Richtung dominant wird? Wir möchten Künstler und Künstlerinnen, die sich mit diesem Gegensatz von Maschine und „innerem Weg“ auseinandersetzen möchten, einladen, bis zum 15.10.10 einen Konzeptentwurf mit Vita und 2-3 Arbeitsbeispielen per Mail zu schicken an info@einstellungsraum.de. |
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