Mika Neu bespielte zur Ausstellung den Raum mit Skulpturen, die teilweise mobil konzipiert waren und für die Aktionen zur Seite geschoben wurden. Wenn die Kunst zur Seite geschoben wird, um der Kunst platz zu machen - wie wirkt das von außen? Es wurden hier nicht nur Skulpturen, sondern auch Gewohnheiten und Erwartungen verschoben, die den Ausstellungskontext betreffen .

INTER ist kein Projekt der Antworten, sondern experimentiert mit Prozessen des geneinsamen Handelns und fragt nach Formen der Präsentation. Denn wie lässt sich sinnliches Erleben in Worte übersetzen? Wie würdest Du jemandem, der noch nie einen Apfel gegessen hat, beschreiben, wie ein Apfel schmeckt? Wie mitteilen, wie es sich anfühlt, dabei zu sein?


Vom Spiel erzählt bekommen ist nie dasselbe, wie dabei gewesen zu sein. Auch wenn Regeln und Ablauf beschrieben werden, ist doch die Erfahrung der gemeinsamen Situation das entscheidende Moment, das sich aber, so wie ein Geruch, nicht festhalten und aufschreiben lässt.
Vielleicht lässt sich das Spiel wiederholen? In anderem Kontext mit anderen Teilnehmern, anderen Perspektiven - es lassen sich immer neue Erfahrungen machen, der Erfahrungs-schatz könnte rhizomatisch anwachsen:
 "In seinen tausend Honigwaben speichert Raum verdichtete Zeit. Dafür ist Raum da." (3)


(1) Sonja Vohland
(2) Maurice Merleau-Ponty, Phänomenologie der Wahrnehmung de Gruyter 1966/1974 (frz. 1945)
(3) Gaston Bachelared: Poetik des Raums (Fischer Taschenbuch 1987, frz. 1957)


Die 7. Ausstellung im Jahresprojekt shared space 2009 des EINSTELLUNGSRAUM e.V.
Vernissage
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