Park & Ride
Die Faszination, die von den Airports ausgeht, wirkt nicht nur durch die Eleganz, mit der das Chaos von Informationsbruchstücken umgesetzt wurde, sondern dadurch, dass Haffner sie festhält und zum Stillstand bringt und uns zum Reflektieren einlädt. Das Motiv des sich Bewegens und des Innehaltens, welches im diesjährigen übergreifenden Thema PARK & RIDE des EINSTELLUNGSRAUM impliziert ist, wird mit den Airports exemplarisch widergespiegelt. Es ist, als ob Haffner die flüchtigen visuellen Informationen von der Datenautobahn eingesammelt und auf einem großen Parkplatz abgestellt hat. Alle Bewegung ist auf dem Papier fixiert worden und für uns in einer physisch statischen, aber visuell nach wie vor vibrierenden Form festgehalten worden. Mit der Wahl von Flughäfen als Motive dieser Serie verweist Haffner zudem auf den ständigen Wechsel oder Übergang von diesen Zuständen des Bewegens und Innehaltens hin, symbolisieren doch diese Verkehrshubs Orte des Transits, des Ankommens, Parkens, Wartens, Umsteigens, des Fliegens und des Wegfahrens. In Kontrast dazu stellt uns Haffner zwei andere Arbeiten gegenüber: CAR CHASE 1 und 2. Diese zeitbasierte Zeichnungen lassen uns den Prozess des Zeichnens direkt nachvollziehen. Berühmte Verfolgungs-jagden aus US Movies sind hier nachgezeichnet und in 5-facher Geschwindigkeit sequenziell übereinander gelagert worden. In dieser Dynamik wird, wie Haffner selber schreibt, der Zeichner [...] zu einem Rennfahrer in beschleunigten Bilderwelten. Mit dem Stift verfolgt er sich selbst und macht mit quietschenden Reifen Wahrnehmungs- und Verarbei- tungsprozesse sichtbar, |
Die einzelnen Sequenzen sind in zur
Unterscheidung in blau, gelb oder magenta Farben
koloriert und verblassen nach wenigen Sekunden des
Erscheinens wieder. Das spiegelt wieder das Wechselspiel
zwischen Bewegung und des Innehaltens wider - oder wie
man hier vielleicht treffender sagen koennte - des
kurzfristigen Verweilens. Und im Sinne dieses Wechselspiels moechte ich Sie gerne auffordern, nun noch die Ausstellung weiter zu erkunden, sich durch die Ausstellung zu bewegen, innezuhalten, vor den Arbeiten zu Verweilen, und Fragen zu stellen. |
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