Christoph Riemer Parken als Kunst-Pause Parken:
das Auto, die Parkplatzsuche hinter uns lassen –
jetzt geht es um die Kunst, Pause zu machen. Pause
machen ist eine Lebenskunst. Playing Arts
verbindet Kunst und Leben durch Spiel. Spiel im Sinne
von PLAY meint in der
Physik den Zwischenraum den eine Achse, eine Schublade
braucht, um sich zu
bewegen. Bei Playing Arts geht es um genau dieses Spiel:
die Bewegungen im
Dazwischen. Einige weitere Merkmale sind Freiheit (es zu
tun oder auch zu
lassen), das offene Ende (man weiß nicht vorher, was
dabei herauskommt),
Zweckfreiheit (Handeln ohne Zweckbindung), das „so tun
als ob“ (man behauptet
etwas und damit sich). Erst die
Unterbrechung, die Unterscheidung der Zeiten kann uns
dem Lebensfluss wieder
wahrnehmen lassen, der uns trägt, der uns tagaus tagein
leitet.
Was könnte auf einer „anderen
Parkscheibe stehen (leere
Parkscheiben und Stifte wurden verteilt, darauf erste
Ideen notiert und
zusammengetragen): |
- Innehalten:
sich einen Ort suchen, dort eine Minute verweilen
„individueller
flashmop“
- Wahrnehmung der Sinne: Gerüche, Geräusche, worauf bekommt man hier Appetit…?
- ungewohnte Wege gehen, Wortfetzen sammeln und
notieren, sammeln von
Fundstücken oder auch Dinge verteilen, ein kleines
Risiko wagen (jemanden
ansprechen, etwas Erstaunliches kaufen, blind auf einer
Speisekarte etwas bestellen… erstaunliche Handlungen
beobachten und notieren, Geschichte und Geschichten
erahnen (was war hier
gerade los?)…Protokoll dieser Kunst-Pause skizzieren
und anschließend jemandem
zeigen/ erzählen… so uns selbst zum Forschungslabor
werden.
Viele Künstlerinnen und Künstler haben immer wieder Aktionen im öffentlichen Raum gemacht: Kurt Schwitters riss Plakatfetzen ab, sammelte Fundstücke für seine Materialbilder, Dieter Meier (Yellow) verkaufte YES + NO Worte, Yoko Ono Scherben (Morning pieces), Jimmy Durham Schneebälle.
Auch wenn es keinen Weg vom Wissen zum Handeln
gebe (so der Sozialpsychologe
Harald Welser), allein andere Möglichkeiten zu
denken kann der Anfang für ein
anderes Spiel – nach eigenen Regeln- sein. Mehr zu Playing Arts: www.playing-arts.de vor
allem im Archiv – Projektarchive… oder
einfach stöbern! Hamburg, 23.6. 2014 |
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